Unsere
Geschichte ist keine dieser lauten und wilden Liebesgeschichten mit viel
Theater. Keine mit großen Taten und noch größeren Worten, die am Ende doch leer
sind. Es ist unsere, das macht sie einzigartig und besonders. Es ist eine
dieser leisen Geschichten, die das Leben so gerne schreibt. Trotzdem ist sie
irgendwie laut, intensiver als alles bisher und lauter als vieles, was so
aufregend und bedeutsam scheint. Eigentlich spielt es ja auch keine Rolle, ob
laut oder leise, denn diese Geschichte ist wirklich und echt. Es ist nicht
irgendeine, sondern unsere.
Unsere
ruhigen und stillen Momente hab ich geliebt, die Vertrautheit und die Witze,
über die nur wir lachen konnten. Unsere 5 Minuten an unserem Lieblingsplatz,
jeden Tag, Tag für Tag. Den Frühling, Sommer, Herbst und Winter mit Dir. Unsere
Gewohnheiten, die Vorfreude auf dich. Deine Sticheleien, deine Macken, unsere
Gespräche, alles. Die Oberflächlichkeit und die Tiefe. Du warst einfach da und
warst ein guter Teil meines Lebens. Du hast es nicht wirklich bunter gemacht,
nicht wilder, nicht lustiger, im Gegenteil, aber doch so viel schöner. Bunt,
wild und lustig war's auch ohne Dich, aber dank dir bin ich zur Ruhe gekommen
und hab angefangen mich zuhause zu fühlen. Das Heimweh, das ich hatte war endlich
mal weg. Ein bisschen Fernweh blieb trotzdem. Auch ein bisschen Sehnsucht, aber
das Heimweh, das war weg. Denn Zuhause war ich bei Dir.
Nie hab
ich mich gleichzeitig so gut und so schlecht gefühlt wie in der ganzen Zeit mit
dir. Gleichzeitig so groß und so klein. Der Grund bist du, der Grund warst du.
Der Grund für alles warst eigentlich immer nur du. Ich hab mich in dich
verliebt. Ich liebe dich noch immer, aber mögen tu ich dich schon lang nicht
mehr. Ich vermiss dich gerade, ich vermiss es mit dir zu lachen und tagelang
einfach nicht wirklich irgendwas zu tun. Ich vermiss die Vorfreude auf dich,
genauso wie das Gefühl angekommen zu sein und nicht mehr zu suchen. Ich vermiss
deine Gemeinheiten und bösen Worte, genauso wie das Gefühl neben dir einzuschlafen
und genau dort aufzuwachen. Da wo ich sein will. Das Gefühl in dich verliebt zu
sein. Ich bin es nicht mehr. Das Gefühl ist weg und ich hätte es gerne wieder.
Aber noch viel mehr als das Gefühl, vermiss ich dich als Freund. Ich vermiss
Dich.
Ich
möchte wieder, dass sich alles richtig anfühlt. Wenn es sich schon nicht
richtig anfühlt, dann doch bitte ein bisschen weniger falsch. Ich möchte wieder
lieben, neue Menschen treffen, die mich begeistern. Ich möchte, dass sich nicht
alles wie ein Theaterstück anfühlt. Jeden Tag spiele ich Theater, eigentlich
liebe ich ja diese schöne und bunte Theaterwelt. Aber gerade mag ich das nicht
mehr. Ich mag gar nichts mehr. Ich lache, lerne, treffe Freunde, bestehe
Prüfungen, fall durch andere durch, reise, treffe neue Menschen, geh aus und
suche Ablenkung und Zerstreuung. Versuche zu leben. Aber ich tu's irgendwie
nicht. Es bleibt bei einem Versuch, einem Versuch der jeden Tag auf's neue
scheitert.
Ich
verbring nicht viel Zeit alleine, ich kann das nicht mehr. Denn immer dann,
verliere ich mich in diesen Gedanken und dieser Traurigkeit, die auch gerade da
ist. Diese Melancholie, die so gar nicht zu mir passt, aber die wahrscheinlich
schon vor dir da war. Ich lebe nicht mehr so frei, so unbeschwert. Eigentlich
leb ich überhaupt nicht mehr richtig seit du nicht mehr da bist. Dabei bin ich
gegangen. Das wird der erste Sommer hier ohne Dich. Ich vermiss die
Leichtigkeit und das Gefühl. Ich vermiss Dich. Du fehlst mir.
- neon.de
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